Stilgeschichte als Problem – Über die prinzipielle Unmöglichkeit einer digitalen historischen Musikwissenschaft

Am 18./19. November 2016 fand an der Universität Tübingen die International Winterschool „Digital Musicology – Digitalisierung in der Musikwissenschaft“ statt unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Morent und Prof. Dr. Thomas Schipperges in Verbindung mit Prof. Dr. Rainer Bayreuther, Präsident der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e.V., und Dr. Matthias Lang, eScience-Center Universität Tübingen. Die Winterschool wurde durch die DFG im Rahmen der Exzellenzinitiative der Universität Tübingen gefördert (Zukunftskonzept ZUK 63). Vor kurzem ist der Tagungsband erschienen. Dort ist u.a. eine Ausarbeitung des Vortrags von Dr. Reiner Nägele enthalten mit dem Titel „Stilgeschichte als Problem. Über die prinzipielle Unmöglichkeit einer digitalen historischen Musikwissenschaft“, siehe

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-766737

Inhaltszusammenfassung dieses Beitrages:

Im Rahmen des seit 2014 von der DFG geförderten Projektes „Fachinformationsdienst Musikwissenschaft“ an der Bayerischen Staatsbibliothek ist zu beobachten, dass die beratenden Vertreter der systematischen und musikethnologischen Disziplinen von Anbeginn an ein großes Interesse zeigten, dieses aktiv mitzugestalten. Die Musikhistoriker dagegen tun sich bis heute schwer, die DH-spezifischen Förderrichtlinien innovativ fruchtbar zu machen. Die offensichtliche Scheu vor einer konsequent umgesetzten DH-Strategie verweist auf ein grundsätzliches Problem unserer kompositionsgeschichtlich orientierten Disziplin. Eine Abkehr vom Postulat „Kunsterfahrung ist Wahrheitserfahrung“, also ein Bruch mit der hermeneutischen Ontologie, würde nämlich bedeuten, die Historische Musikwissenschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern.

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