
Rezensionen sind aus dem Wissenschaftsbetrieb nicht wegzudenken. Sie waren fester Bestandteil des Musikschrifttums, noch bevor sich die Musikwissenschaft im universitären Fächerkanon etabliert hatte, und sind bis heute ein Grundpfeiler der musikwissenschaftlichen Debattenkultur. Wenn (oder falls) die Monographie, wie noch häufig postuliert wird, im Fach nach wie vor den “Goldstandard” wissenschaftlichen Arbeitens darstellt, dann darf die Rezension als seine Waage gelten. Sie erlaubt und erleichtert die Verbreitung von Thesen, die in Buchform nur zögerlich oder nur ausschnittsweise zur Kenntnis genommen würden.