Der Brite Edward Colston war ein mörderischer Sklavenhändler. Von seinen Schiffen wurden einst versklavte Afrikaner, die wegen Krankheit für seine Royal African Company nichts mehr „wert“ waren, lebendig in den sicheren Tod von Bord geschmissen. Deshalb wirkte der Moment, in dem seine Statue in den Hafen der Universitätsstadt Bristol platschte, auf mich und viele andere wie eine Erleichterung. Endlich passierte einmal etwas, auch wenn es tragischerweise den brutalen, öffentlichen Polizeimord an George Floyd und das darauffolgende Wiederaufflammen der Black-Lives-Matter-Bewegung brauchte, um so weit zu kommen. Die Statue, von stolzen Bürgern in der späten Viktorianischen Zeit errichtet, erinnert(e) an Colstons Wohltätigkeit. Schon vor Jahren entbrannte ein heftiger Streit darüber, ob ein Mann, der sein Vermögen dem Menschenhandel verdankte, noch so ein Monument verdiene. Viele Jahre des Hin und Her brachten keine Veränderung. Man stritt über Vorwürfe von „Geschichtsklitterung.“